Wann ist ein Film authentisch? In der forensischen Arbeit stellt sich häufig die Frage, ob das zur Beweissicherung eingereichte Material authentisch ist. Aber was ist eigentlich darunter zu verstehen? Betrachtet werden müssen gestalterische und technische Kriterien der gesamten Produktionskette.

Die Analyse

Eine Videoanalyse betrachtet u. a. Kriterien der Auflösung, Bildgröße, Video- und Dateiformat, Belichtungseinstellungen, Perspektiven, Bildausschnitte, Bildaufteilungen, Motivwahl, Licht- und Farbgestaltung, Schärfentiefe und Wirklichkeitstreue. Schnitte, Effekte und Maskierungen sind neben vielen anderen Kriterien Anhaltspunkte für eine Bewertung.

Kriterien

Zu den technischen Kriterien zählen u. a. Metadatenstrukturen, eingebrachte Strings, Uhrzeiten, abweichenden Bildformate, veränderter Kontext oder Tonspuren. EXIF- und weitere Metadaten geben Aufschluss über die Bild- und Aufnahmeeinstellungen. Digitale Kameras, wie sie auf dem Markt für Konsumerfotografie heute erhältlich sind (dazu zählen auch iPhone und Smartphone, Überwachungskameras, Digitalkameras, Filmkameras etc.), schreiben ein Originaldatum mit entsprechenden weiteren Einträgen in die Metadatenstruktur der Datei.
EXIF-Metadaten

Authentizität

Sind keine offensichtlichen Anhaltspunkte für Manipulationseingriffe vorhanden, und soll das Material auf Originalität hin untersucht werden, wird es schwierig. Dann muss die gesamte Kriterienpalette in Bild und Ton getrennt durchsucht werden. Die Spurensuche reduziert sich in der Videoaufnahme auf das Einzelbild. Eingriffe in der Audiospur können noch subtiler sein. Hier lässt sich ein Untersuchungsbereich auf eine Millisekunde reduzieren. Je länger die audiovisuelle Aufnahme dauert, desto aufwändiger und zeitraubender wird deren Analyse voraussichtlich sein.

Eine Verifizierung der Inhalte wird vor allem dann möglich sein, wenn die originalen und unbearbeiteten Kameraaufnahmen zur Verfügung gestellt werden, die einen inhaltlichen Vergleich ermöglichen.